Bürger-INFO durch Straßen.NRW am 14.10.21

Das Bauprojekt Dinscheder Brücke wird uns noch lange beschäftigen

Die interessierten Bürgerinnen und Bürger
Bauleiter Peter Asshoff

Um 16 Uhr begrüßte Bauleiter Peter Asshoff von Straßen.NRW die interessierten Bürgerinnen und Bürger.

Zunächst informierte er über die Arbeiten, die bis Juni gelaufen sind. Die Ausschreibungen wurden zunächst erstellt. Die Ausführungsunterlagen wurden zum Teil vorbereitet und anschließend veröffentlicht. Da abzusehen war, dass die Kosten sich auf über 5 Millionen belaufen werden, musste die Maßnahme europaweit ausgeschrieben werden. Zehn Firmen haben sich auf diese Maßnahme gemeldet. Der Zuschlag wurde schließlich der Firma Pollmann aus Beckum-Neubeckum erteilt.

Pollmann ist der Generalunternehmer, kann aber die ganzen Dienstleistungen aber nicht allein ausführen und wird eine ganze Reihe „Nachunternehmer“ unter Vertrag nehmen. Einige Firmen waren schon hier, haben u.a. die Spundwände eingebaut und die Kampfmittelüberprüfung vorgenommen. Pollmann wird bis zum Ende der Bauzeit auf der Baustelle zu sehen sein.

Als Erdunternehmer für die Rohrleitungen, der zum Teil auch die Brücke abreißen wird, wurde die Firma WK Erdbau (Mitinhaber Sascha Wiesehöfer) unter Vertrag genommen, die auch schon die Kampfmittelräumung vorgenommen hat.

Herr Lehmann, der verantwortliche Meister von der Firma Pollmann (rechts) und Sascha Wiesehöfer (Dritter von links).

Die neue Brücke, wird wie auch die alte, drei Stützpfeiler erhalten.

Peter Asshoff wies darauf hin, dass alle bisherigen Arbeiten, ausschließlich der Erstellung der Behelfsbrücke dienten. Die Behelfsbrücke ist, genau wie die alte und auch die neue Brücke in 5 Achsen aufgeteilt. An der Glösinger Seite wurde ein kleiner Damm erstellt, der durch die großen eingebauten Rohre den Durchfluss gewährt. Wenn die Stützpfeiler gegossen und die Fahrbahn aufgebracht worden ist, wird der Damm nebst Rohren zurückgebaut.

In diesem Jahr werden dann noch die Widerlager auf beiden Seiten der Behelfsbrücke ein- bzw. aufgebaut. Danach wird die Baustelle geräumt, da nur in den Monaten August, September und Oktober aus Umweltschutzgründen in der Ruhr gearbeitet werden darf!

Die Baumaßnahmen beginnen dann im Frühjahr zunächst mit dem Damm, der für die Auffahrt im Sträßchen erforderlich ist. Die Zufahrt von Glösingen erfolgt an der Einmündung der Straße zum Segelflugplatz, direkt neben der Garage des letzten Wohnhauses vor der Brücke.

Im nächsten Jahr werden dann vorbereitende Arbeiten erledigt, wie z.B. die Freilegung der Widerlager an der vorhandenen Brücke. Herr Asshoff wies darauf hin, dass es eine Unmenge an Vorschriften aus dem Umweltbereich gäbe, die alle eingehalten werden müssten und Straßen.NRW werde das auch selbstverständlich so handhaben. So war es z.B. eine Vorschrift, dass der kleine Damm, der auf der Glösinger Seite errichtet wurde nicht mit den üblichen Materialien aus den heimischen Steinbrüchen gedeckelt werden durfte, sondern ausschließlich nur mit Ruhrkies. Diesen Ruhrkies habe die Firma Pollmann aber nicht gefunden, also musste „Ruhr“kies aus der Lenne von Hagen heran gekarrt werden! Dieses sei nur eine von unzähligen Vorschriften, die für die gesamte Maßnahme eine enorme Beeinträchtigung bedeute, was sich auch in der Bauzeit niederschlagen werde. Zwischenrufe, wie viel Jahre denn der Bau der Brücke dauern würde, drei oder vier, antwortete Peter Asshoff, so lange sicher nicht, aber genaue Zielvorgaben gäbe es nicht, da man immer mit dem Wetter rechnen müsse. Bei jedem Baufortschritt, der in der Ruhr stattfindet, wird vorab durch Elektroschocks abgefischt; die so gefangenen Fische werden jeweils unterhalb der Brücke im Oilken wieder eingesetzt. Bislang wurden 742 Fische gefangen und wieder eingesetzt. Das allergrößte Problem sei aber die eingeschränkte Bauzeit im Bereich der Ruhr von nur 3 Monaten im Jahr (August-Oktober). „Daran wird sich auch im nächsten und im übernächsten Jahr nichts dran ändern!“

Für die gesamte Bauzeit sind 800 Tage eingeplant, wie die sich über die Jahre verteilen, ist ungewiss Da die Fahrbahn der Behelfsbrücke jeden Monat mehrere tausend Euro an Miete kostet, mache es keinen Sinn, dieses Fahrbahn noch in diesem Jahr zu erstellen. Somit wird die Behelfsbrücke erst im Frühjahr befahrbar. Dann kann auch schon mit Abrissarbeiten begonnen werden, die nicht im Bereich der Ruhr liegen.

Für den Abriss wurden auf Dinscheder Seite bereits dicke Rohr verlegt, die ebenfalls wieder mit Lennekies abgedeckt werden müssen. Wenn dieser Teil der Brücke abgerissen worden ist, wird dieser Damm wieder entfernt und ein neuer, um die entsprechenden Meter versetz, Richtung Ruhrmitte verlegt, um den nächsten Teil der Dinscheder Brücke abzureißen und so geht es dann, step bei step, weiter.

Im nächsten Jahr wird die Behelfsbrücke aus Stahl aufgelegt und die Bordsteine werden gesetzt. Wenn das Wetter mitspielt, wird die Behelfsbrücke evtl. ab Mai befahrbar sein. Sie ist 7 m breit und erhält eine Fahrspur und auf der östlichen Seite einen Rad- und Fußweg.

Peter Asshoff wies darauf hin, dass der Zustand der alten Brücke sehr kompliziert sei. Im März wurde noch eine Sonderprüfung gemacht, der Zustand sei sehr bedenklich. Erwartet wird eine Nachrechnung des Statikbüros und er rechne damit, dass die Brücke im November noch einmal verstärkt werden müsse. „Wir sind froh, wenn die Behelfsbrücke im nächsten Jahr fertig ist.“

Herr Asshoff erklärte den Anwesenden, dass er gerne alle halbe Jahr eine Info-Veranstaltung abhalten würde, wenn es denn die Bürgerschaft wünsche.

Er wies darauf hin, dass die Oeventroper große Belastungen auf sich genommen hätten, wenn das Bauwerk endlich fertig sei. „Ich habe schon so viele Brücken gebaut, repariert und gesehen, die Dinscheder Brücke sei eine der schönsten von NRW, dass kann ich ihnen schon jetzt versprechen, sie wird ein Schmuckstück!“

Allerdings müssen wir uns schon jetzt darauf einstellen, dass es bei der Anbindung der Glösinger und Dinscheder Straße an die Brücke zu einer ca. dreiwöchigen Vollsperrung und bei der Anbindung ans Sträßchen 4 bis 6 Wochen zu einer Vollsperrung kommen wird!

Text und Fotos: Franz-Josef Molitor

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